Kunst am Kran

Der dänische Kranhersteller HMF überraschte im Rahmen der IAA mit einer spektakulären Kunstaktion.

Ungläubiges Staunen und nachdenkliche Gesichter: Mit einer spektakulären Aktion sorgte der dänische Hersteller von Ladekranen HMF im Rahmen der Messe lAA bei den Besuchern für unterschiedliche Gefühle und Reaktionen.
In Zusammenarbeit mit dem Münchner Künstler HC Ohl realisierte HMF am 29. September auf dem Freigelände ein einmaliges dynamisches Kunstprojekt Unter dem Titel „Kunst am Kran: Im Schatten Babylons“ wurde das großformatige Bild eines Büroturms von einem HMF-Ladekran in die Höhe gezogen und dabei scheinbar verzerrt. .Die Idee von HC Ohl und die Aussagekraft der Aktionskunst hat uns von Anfang an fasziniert, so dass wir das Vorhaben gerne unterstützt haben“, erklärt Jörg Hoffmann, Geschäftsführer der HMF Ladekrane GmbH.
Am Anfang des dynamischen Prozesses war das etwa 12 m hohe und 2 m breite Bild auf einer stählernen Spezialvorrichtung noch aufgerollt. Die Vorrichtung beziehungsweise der Fuß des Bildes blieb zu jedem Zeitpunkt des Prozesses am Boden stehen.
„Kunst am Kran: Im Schatten Babyions“ setzt sich mit der Vergänglichkeit sowie dem unaufhörlichen Streben der Menschen nach technischen Rekordleistungen auseinander. Das Motiv des Bildes zeigt ein Münchner Büro-Hochhaus, dessen Höhe scheinbar mühelos und beliebig veränderbar ist. Auf die maximale Länge abgerollt präsentierte sich das Haus in erheblich verzerrter Form. Doch in diesem Zustand verharrte das Kunstwerk nur wenige Sekunden, bis es durch das anschließende zusammenrollen quasi wieder in sich zusammenstürzte.
Das Thema erinnert zugleich an den Turmbau zu Babel, der zusammen mit der babylonischen Sprachverwirrung eine der bekanntesten biblischen Erzählungen des Alten Testaments ist. Dort wird das Turmbau-Vorhaben bekanntlich als Versuch der Menschheit gewertet, Gott gleichzukommen.

Auch als Film
Am Sonntag, den 29. September, wurde das Projekt zum zweiten und wahrscheinlich letzten Mal öffentlich präsentiert. Zuvor war es in München im Rahmen einer Kunstausstellung gezeigt worden. Dabei wurde die Aktion von mehreren parallel arbeitenden Kameras aus der Luft und vom Boden aus aufgenommen. Die daraus entstandenen Filme sind im HMF-Kanal auf YouTube unter der Adresse vvww. youtube.com/loadercranes abrufbar. Die Filme machen die einmalige Aktion für alle begreifbar, die bei der Live-Vorführung nicht dabei sein konnten“, so Hoffmann.
Der Künstler HC Ohl aus München ist bekannt für seine Arbeiten mit mehrschichtigen verfremdeten Fotomotiven, die er in extrem großflächigen Formaten produziert und in zahlreichen Ausstellungen zeigt. Legendär ist das Projekt „Beschleunigte Kunst 5/5“ aus dem Jahr 2006. Die Seitenplanen von fünf hintereinander geparkten Aufliegern ergaben ein Gesamtbild mit einer Länge von über 65 Metern. Das Kunstwerk wurde damals im Rahmen der Weltleitmesse für Nutzfahrzeuge IAA in Hannover präsentiert. Anschließend waren die Trailer monatelang in Europa unterwegs, bevor die Planen zerschnitten und zu Taschen verarbeitet wurden.

Text von Marcus Walter

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